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animierter engel
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Durch kalte Luft die Glocken klingen
die Sonnenstrahlen froren längst ein.
Verstummt sind auch die Vogelstimmen,
glücklich ist wer ein warmes Daheim.

Der Weihnachtstrubel hat längst begonnen,
Bettler sitzen frierend am Straßenrand.
Hoffend darauf ein paar Cents zu bekommen,
Vergeblich wartend auf eine gebende Hand.

Festlich geschmückt in Lichter-Glanz,
locken die Läden zum Weihnachtskauf ein.
Ich verstehe diesen Trubel nicht ganz,
viele Menschen haben weder Essen noch Heim.

Bin auf der Suche nach frohen Gesichtern
mit Vorfreude in dieser Vorweihnachtszeit.
Man hat keine Zeit zu bewundern die Lichter,
weil Hektik und Stress die Menschen antreibt.

Mit nur wenigen Euros als kleine Gaben
gestalte ich froh meine Vorweihnachtszeit.
Bücke mich hinab zu jenen die nichts haben,
streichele Hände und verschenke meine Zeit!

Dort finde ich das Leuchten in den Gesichtern
darf die Weihnachtsfreude erleben pur und rein,
Und glanzlos traurige Augen werden zu Lichtern,
so sollte es nicht nur zur Weihnachtszeit sein!

© Celine Rosenkind



 

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Vorweihnachtszeit

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Der traurige Adventskalender
Wie hatte er sich gefreut, als man ihm das schöne alte Weihnachtsmotiv mit dem Stall in Bethlehem und den drei kleinen, Schalmei spielenden Engelchen auf den Karton gedruckt hatte. Wie stolz war er, als die 24 kleinen Plastikformen endlich mit der gut schmeckenden Vollmilchschokolade gefüllt worden waren. Auf der Rückseite seiner 24 Türchen standen kleine Weihnachtsgedichte zur Besinnung. Das 24. Türchen aber hatte es ihm besonders angetan. Es war der Weihnachtsstern. Und was war seitdem diesem Tag mit ihm geschehen? Er stand nun hier in diesem Verkaufsständer zwischen all den anderen großen, bunten Adventskalendern, die sich über ihn lustig machten. „Sag mal Kleiner, da hat sich aber jemand in der Einkaufsabteilung vergriffen! Oder bist du der Adventskalender für Arme?“, tönte ein großer Kalender, auf dessen Verpackung 24 Fußballspieler einen Ball über den Weihnachtsmarkt kickten. „Wer kauft denn heute noch einen so kleinen Adventskalender mit Schokolade? Und dieses langweilige Motiv, furchtbar! Hier schau mich an, mit mir erleben die Kinder jeden Tag bis zum Heiligabend eine Überraschung“, rief ein knallbunter Kalender, der mit Spielfiguren gefüllt war. „Ja, ja“, dachte unser Adventskalender traurig, „und nach Heiligabend verstopfen die Teile die Kinderzimmer. Aber wahrscheinlich haben sie sogar recht.“
Ein Kind war vor dem Verkaufsständer stehen geblieben. „Mutti, Mutti, ich will den da!“, rief ein etwa sechsjähriger Junge und zeigte auf den Kalender mit den Fußballspielern. „Zu teuer“, antwortete die Mutter des Jungen und griff nach dem Schokoladenkalender. Dem wurde ganz seltsam zumute. „Der hier ist gut; der ist billig“, sagte die Frau und hielt dem Jungen den Kalender hin. „Den will ich aber nicht, der ist blöd!“ Der Junge stampfte mit dem Fuß auf. „Freundchen! Jetzt reicht es mir aber! Musst du beim Einkaufen immer nerven?“ Sie warf den Schokoladenkalender in den Ständer zurück. „Dann gibt es eben keinen Adventskalender in diesem Jahr! Schokolade isst du sowieso schon jeden Tag. Bist selbst schuld!“ und zerrte ihren Sohn von den Adventskalendern weg.
Unser kleiner Kalender spürte, wie die Schokoladenteilchen in seinem Innern beim Aufprall durcheinander gefallen waren. Eine Ecke der Pappe war angestoßen und das 13. Türchen fast aus seinen Pappangeln gehoben. „Hoffentlich sind die Schalmeien und Trompeten der Engelchen nicht zerbrochen, das wäre doch zu traurig. Wer soll denn dann für das Jesulein spielen?“, dachte der Kalender.
Da flatterten die Engelchen plötzlich aus dem Bild heraus. „Mach dir keine Sorgen“, riefen sie ihm zu, „die Trompeten und die Schalmeien sind heil geblieben und wir bringen die Schokoladenstückchen wieder an ihren rechten Platz.“ Ehe er sich versah, hörte er es in seinem Innern rumpeln und pumpeln. Kurze Zeit später saßen die Engelchen wieder an ihren Plätzen auf dem Bild, als hätten sie es nie verlassen.
„Oh, wie herrlich! Oh, wie schön! Genau so einen Adventskalender habe ich als kleines Mädchen von meinem Großvater geschenkt bekommen!“ Ein Paar runzelige Hände mit vielen Sommersprossen griffen nach dem traurigen Adventskalender und hoben ihn dicht vor ein kurzsichtiges Augenpaar. „Und die Engelchen, nein, wie goldig. Wie damals ist mir so, als könne ich das liebliche Spiel ihrer Schalmeien hören. Ob hinter jedem Türchen auch wohl ein Verslein steckt und ein Schokoladenstückchen, das ich mit Wonne auf meiner Zunge zergehen lassen kann.“ Vorsichtig strichen weiche Finger über die angestoßene Ecke des Kalenders und verweilten einen kurzen Augenblick auf dem Köpfchen des Jesuskindes in der Krippe. „Na und du, wir erwarten dich schon.“ Und ein sanfter Wind, einem Flügelschlag gleich, erfasste den kleinen Adventskalender und hob ihn höher und höher und höher…


Der Erfinder des gedruckten Adventskalenders war Gerhard Lang, Sohn eines Pfarrers. Er brachte 1908 den ersten Kalender in Umlauf. Eigentlich haben wir den „Adventskalender“ jedoch seiner Mutter zu verdanken. Sie hatte um 1885 den Einfall, 24 Gebäckstücke auf einen Karton zu nähen. Jeden Tag durfte Klein-Gerhard ein Gebäckstück essen. Als sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Drucktechnik so weit entwickelt hatte, dass Adventskalender in Massen gedruckt und verkauft werden konnten, brachte Gerhard Lang seinen ersten Kalender „Im Lande des Christkinds“ heraus. Bei dieser Art von Kalender müssen die Kinder jeden Tag ein Bildchen ausschneiden und auf die Verse der 24-teiligen Geschichte kleben. Diesen Adventskalender kann man auch heute noch kaufen.

 
 

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